Dorfleben

Alter Brauch für neues Zentrum

Anlässlich einer kleinen Feier ist die Grundsteinlegung des neuen Dorfladens vorgenommen worden. Dabei wurde auch eine Zeitkapsel vergraben. Die Idee dahinter ist, die guten Geister für ein gutes Gelingen zu bündeln.

Am 24. Juni versammelten sich mehr als 20 Personen in der Baugrube der Überbauung an der Köllikerstrasse, dem neuen Wohn- und Geschäftshaus, das die Bürgergemeinde hier aufstellen lässt. Anlass war die Grundsteinlegung. Das ist eine alte Tradition, die eher in Vergessenheit gerät. Erste Formen dieses Brauches gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Die Idee ist, die guten Geister zu sammeln, damit dem Projekt ein gutes Gelingen möglich ist.

Der Grundstein bestand aus einer Metallkiste, die verschiedene Papiere enthielt: Baupläne, eine Broschüre des Baubüros, den Solothurner Staatskalender, je eine Ausgabe des Gretzenbachers, des Niederämters und des Oltner Tagblattes, eine Broschüre zum Ballypark und ein Täfelchen aus Nussbaumholz. Wenn in 100 Jahren das Haus abgebrochen werden sollte, wird man hoffentlich wieder auf diese Zeitzeugen stossen.

Die Präsidentin der Bürgergemeinde, Ruth Liechti, liess ihre Zuversicht durchblicken, mit dem Bauprojekt einen attraktiven Beitrag zu einem lebendigen Dorfzentrum zu leisten. Dazu zählt auch eine Geldauszahlungsstelle, die es wieder geben soll.

Der Architekt Markus Oegerli erwähnte in seiner Ansprache, erstmals in seiner 25jährigen Tätigkeit einer Grundsteinlegung beizuwohnen. Als Besonderheit des Projektes überzeugt ihn der Nachhaltigkeitsgedanke und die Tatsache, dass viel einheimisches Holz zur Verwendung kommt.

Gemeindepräsident Walter Schärer sprach ebenfalls seine Glückwünsche für den weiteren Bauverlauf aus und überreichte der Bürgergemeindepräsidentin eine Flasche Feuerwasser, um den bisherigen oder künftigen Ärger – wenn nötig – hinunterspülen zu können.

Die Präsidentin und der Präsident der Bürgergemeinde vergruben nach den Reden mit ‘goldenen’ Spaten die Zeitkapsel. Anschliessend begab sich die Gruppe in das Restaurant Jurablick zu einem ausgiebigen Znüni.

Zum Schluss noch dies: Werden unsere Nachfahren in der Zukunft tatsächlich auf die Metallkiste stossen? Das ist ein Geheimnis. Denn während des Umtrunkes wäre es ein Einfaches gewesen, die Metallkiste wieder aus dem Untergrund zu holen. Aber die guten Geister werden solchen Unfug sicher verhindert haben.

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