Am 25. April wird über die Zusammensetzung des Gretzenbacher Gemeinderates abgestimmt. Alle Parteien stellen interessante Kandidatinnen und Kandidaten auf.
Auf dieser Webseite veröffentlichen wir Fragen, die den FOG-Kandidaten Walter Schärer, Kurt Spielmann, Felix Schenker und der Kandidatin Doris Nagl gestellt werden – natürlich mit den Antworten.

Fragen an Walter Schärer
Was haben dich die 30 Jahre Tätigkeit für die Gemeinde gelehrt?
Parteiübergreifende Zusammenarbeit
Als ich 1977 erstmals im GR vertreten war, damals noch mit 13 Mitgliedern, war der „Parteiligeist“ schon noch hoch im Kurs. Oft wurde dabei die objektive Beurteilung eines Geschäftes aus den Augen verloren. Dieser Zustand hat sich aber schon lange geändert und spätestens seit der Verkleinerung des GR und der Einführung des Ressortsystems ist von „Parteiligeist“ nichts mehr zu spüren. Die Geschäfte werden von allen Mitgliedern des GR objektiv und zum Wohle der Gemeinde beurteilt und diskutiert.
Hartnäckigkeit
Die ist in der Politik die halbe Miete. Wenn man etwas erreichen will, braucht es Hartnäckigkeit, Eindringlichkeit und gute Argumente um das gewünschte Ziel zu erreichen. Auch wenn der erste Antrag abgelehnt wird, die Flinte nicht gleich ins Korn werfen, sondern den nächsten Schritt schon vorbereiten. Als Beispiel nenne ich hier die Verkleinerung des GR und die Einführung des Ressortsystems, das erst im dritten Anlauf geklappt hat.
Befriedigung
Die gibt es, wenn ein langjähriges Geschäft nach spannenden Diskussionen zu einem guten Ende gelangt und alle Beteiligten ihre Argumente und Positionen so einbringen konnten, dass sie hinter dem Endergebnis stehen können.
Noch befriedigender ist dann zu sehen, wie die Umsetzung der Beschlüsse vollzogen wird und die Resultate bewundert werden können. Als Beispiele seien hier die Planung und der Bau des Schulhaus Meridian und der Ausbau der Köllikerstrasse erwähnt.
Welches war das eindrücklichste Ereignis als Gemeinderat?
Trotz vielen Höhepunkten in meinem GR-Leben erachte ich die Einführung des Busbetriebes 1990 nach Aarau als imponierendstes Ereignis. Damit hat Gretzenbach den Anschluss an die Stadt geschafft und den Einwohnern eine tolle Dienstleistung ermöglicht. Gut in Erinnerung ist mir auch das zweitägige Einweihungsfest in Gretzenbach, welches Urs Schenker und ich organisieren durften.
Unvergesslich bleibt den geladenen Gästen die einmalige und überragende Darbietung des Stückes „Schwanensee“ durch den Gemeinderat Gretzenbach.
Welche Themenschwerpunkte und besondere Herausforderungen siehst du in der nächsten Amtsperiode?
Die Finanzen werden uns in den nächsten vier Jahren speziell beschäftigen. Wie sich die Pandemie auf unser Steuersubstrat auswirken wird, kann nur vermutet werden. Erste Trends werden wir wohl erst richtig nach dem Steuerjahr 2020/21 erkennen können.
Ein weiteres Thema wird der Lehrplan 21 sein. Der GR hat an seiner letzten Sitzung eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, welche eine Strategie für die Umsetzung erarbeiten soll. Unter anderem werden da auch die Bedürfnisse für die Räumlichkeiten abgeklärt. Die AG nimmt ihre Tätigkeit sofort auf. So kann früh erkannt werden, wo Investitionen noch Sinn machen – oder eben nicht. Dies ist für das kommende Budget wichtig, um unnötige Investitionen zu vermeiden.
Weiter ist da die Ortsplanung, die in den nächsten zwei Jahren abgeschlossen wird.