Allgemein, Dorfleben

Chapeau für’s Homeoffice!

Am 18. Januar 2021 trat die Homeofficeplicht in Kraft – verhängt vom Bundesrat wegen der Corona-Mutationen, die sich vermehrt bemerkbar gemacht haben. Das Büro zu Hause ist eine Herausforderung pur.

Während des Lockdowns vor einem Jahr musste ich zu 50% ins Homeoffice. Alles war neu: Die Meetings und die entsprechende Vorbereitung (technisch und inhaltlich). Und im Wechsel mit der Arbeit vor Ort war immer etwas los. So war diese Zeit eine Bereicherung und Entspannung (kein Arbeitsweg).

Nun musste ich kürzlich einen Weiterbildungstag von 8.30 – 16.30 vor dem Monitor verbringen. Technisch und inhaltlich war es ein spannendender Tag. Mehr als 70 Personen, die in einem Gerät Platz gefunden haben, und Moderatoren, die sich die Leitung zugeschoben haben. Alles ohne eine technische Panne. Chapeau.
Das Thema befasste sich sinngemäss mit dem Digitalisierungsprozess, der digitalen Transformation.
Körperlich und mental war ich am Ende geschafft. Es war nicht die Situation vor dem Bildschirm oder die Kopflastigkeit des Tages. Es war schlichtweg die Passivität – trotz geistiger Aktivität. Am Ende des Weiterbildungstages zeigte mein Schrittzähler lediglich 1600 Schritte an; an einem Tag, an dem sonst locker 10’000 Schritte zusammenkommen. Ich bin dann auch sofort nach Tagungsschluss hinaus, eine Runde durch das Dorf zu drehen.

Der Tag hat bewusst gemacht, wie anspruchsvoll die Homeoffice-Situation ist. Auch hier im Dorf sind die eigenen vier Wände zum Teil seit Wochen oder Monaten der Lebensmittelpunkt für 24/7. Dazu zählen Personen, die vorher fast dauernd unterwegs gewesen sind an Meetings und denen das Zuhause oft nur eine Zwischenstation war. Und auch Studierende, die vor einem Jahr das letzte Mal an den Hoch- oder Fachschulen gewesen sind, verfolgen nun keine 2 Meter vom Bett entfernt die Vorlesungen, Tag für Tag.

Ich bin seit Ausbruch der Pandemie in einer privilegierten Situation gewesen, da ich die meiste Zeit zwischen Arbeitsplatz und Daheim unterscheiden konnte. Daher meine Hochachtung für alle, die zu Heimarbeit verpflichtet sind und es geschafft haben, gut – oder auch weniger gut – damit umzugehen. Chapeau!
Spannend daher die Frage: Welche Aktivitätsprogramme, Belohnungssysteme, Motivationstricks …. sind aufgebaut worden, um den fehlenden Bezug zum eigentlichen Arbeitsplatz und den sozialen Kontakten zu ersetzen?
Was machen Sie, um in der Heim – Blase nicht zu versauern? Rückmeldungen und Tipps werden hier veröffentlicht. Auch das ist eine Form der Solidarität und Motivation.

Seit grössere Gruppen im Freien wieder erlaubt sind, unternimmt die Männerriege wöchentlich eine Wanderung. Sie hat auch nach der digitalen GV eine bieriges Beisammensein auf Zoom durchgeführt. Es gibt auch Arbeitskolleginnen und -kollegen, die sich zu digitalen Kaffeepausen treffen.

Natürlich gibt es auch Menschen, die in der Arbeitssituation zu Hause nur Vorteile sehen. Chapeau auch Ihnen. Sie leisten den genau gleich grossen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, wie die ‘Zwangsverknurrten’. Auch von Ihnen können praktische Tipps zum Umgang mit der Situation kommen.

Geniessen Sie Ostern. Machen Sie das Beste aus der Situation. (Gemäss Zeitungsberichten boomen Weiterbildungsangebote.) Und verlieren Sie die Zuversicht nicht.

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