Sie sassen wieder zu Tausenden in den Regalen der Läden. In zwei Tagen werden sie nur noch 50% kosten. Den eigenen Osterhasen zu produzieren macht aber viel mehr Spass.
Das Osterfest fällt in den Frühling, der Zeit des Erwachens der Natur aus der Winterstarre. So feierten bereits die Römer Frühlingsfeste. Im Mittelalter gab man sich Eier zum Geschenk. Seit dieser Zeit kennt man auch schon das Osterlamm.
Der erste Nachweis auf den Osterhasen stammt aus dem Jahre 1682. Einerseits gilt der Hase als Fruchtbarkeitssymbol, was zum Frühling passt. Möglicherweise ist er aber durch ein Missgeschick zum Osterhasen geworden. Es heisst, dass ein Osterlamm aus Teig so missraten sei, dass die Form eher einem Hasen denn einem Schaft ähnlich ausgesehen habe.
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts werden – neben Backwaren – auch Erzeugnisse aus Schokolade hergestellt. Bis zum ersten Schoggi – Osterhasen vergingen aber noch beinahe 200 Jahre. Zunächst produzierten Confiseure grosse und gefüllte Hasen für Schaufensterdekorationen; diese waren meist schwere Einzelanfertigungen und entsprechend teuer.
Vor rund 100 Jahren begann die Produktion kleinerer Hasenformen aus Schokolade, die waren innen hohl. 1926 wurden die Hasen erstmals vollautomatisch hergestellt.
In der Schweiz werden jährlich etwa 20 Millionen Schoggihasen hergestellt, was rund 7% aller verkauften Schoggiprodukte entspricht und pro Kopf der Bevölkerung rund 3 Hasen ergeben.
Viele dieser Hasen werden die Ostern friedlich in den Verkaufsläden verbringen, danach werden sie rasch an Interesse verlieren, sie werden nutzlos. Halbpreis-Aktionen sind eine Möglichkeit Food Waste zu vermeiden. Viele werden an Institutionen gehen. Ganz speziell war es im Coronajahr 2020. Geplante Werbeaktionen mit Hasen konnten nicht durchgeführt werden, die landeten dann als Spende bei der Armee, in Heimen ….
Eine spontane Idee wird Realität
Ein Osterhase gehört auch bei uns zum Osterfest. Irgendwie reizten mich dieses Jahr die vollen Gestelle in den Läden mit den uniformen Tieren in Gold oder Plastikfolie nicht, alles schon gehabt. Und wie in solchen Momenten häufig der Fall: Das Gehirn suchte nach Alternativen und erinnerte sich plötzlich an die Blechformen meiner Mutter, die seit Jahrzehnten ungenutzt im Keller herumliegen. Nun galt es das Wissen zu finden um den eigenen Hasen auszugiessen. In Gretzenbach ist das kein Problem, das Knowhow dazu ist vorhanden. In der Nachbarschaft bin ich fündig geworden. Und das Ganze hat sehr Spass gemacht.
Schwierig ist der Umgang mit Schoggi eigentlich nicht, es braucht dazu: Wissen, Sorgfalt, Geduld und 32° Schoggitemperatur.
In diesem Sinne FROHE OSTERN – und möglichst wenig Osterhasen-Überschuss.