Im Frühling 2021 ist das Restaurant Frohsinn unter neuer Führung wieder aufgegangen. Am kommenden 16. September werden die Türen wieder dicht gemacht. Wie geht es weiter?
Der Frohsinn ist 1764 erbaut worden. Seit 1964 ist er im Besitz der Familie Fleischli. Die Eltern wirteten darauf und hielten bis in die 90er Jahre hinter dem Gebäude Schweine; entsprechend führten sie eigene Metzgeten durch. Vor mehr als 30 Jahren wurde durch Umbauarbeiten das heutige Restaurant geschaffen. Die Tochter Fleischli führte den Betrieb danach bis zur Jahrtausendwende weiter. Seither verpachtet die Familie das Restaurant. Es hat inzwischen sicher 10 Pächterwechsel gegeben, so Stefan Fleischli. Die Gründe dafür ortet er bei der Corona-Pandemie und bei Schwierigkeiten innerhalb der Pächterpaare.
Die jetzige Pächterin des Frohsinn, Eva Streit, ist bereits 68 Jahre alt, könnte also die Pension geniessen. Aber eigentlich möchte sie das nicht. Trotzdem schliesst sie die Türe Mitte September ab, der Mietvertrag wäre bis 2024 gelaufen. Als Grund gibt sie eine Mietzinserhöhung des Liegenschaftsbesitzers an. Zum Zeitpunkt meines nachmittäglichen Besuches sitzen 6 Gäste in der Gartenwirtschaft. Sie sehen ja die Situation. Eine Mietzinserhöhung liegt absolut nicht drin!, so die Pächterin.
Von der Besitzerfamilie heisst es, die aktuellen Öffnungszeiten hätten nicht den eigenen Vorstellungen entsprochen hätten, der Zins sei seit Langem immer gleich geblieben. Die Begründungen decken sich nicht.
Wird es ein Fest zum Abschied geben? Die Antwort der Pächterin ist kurz und klar: Nein! Bezüglich ihrer persönlichen Zukunft hat sie keine Bedenken, auch wenn es schwierig sei, von hier wegzugehen und neu anzufangen. Aber ich suche mir etwas und ich habe keine Angst, nichts zu finden. Ein Tagescafi wäre reizvoll.
Stefan Fleischli meint, sie hätten verschiedene Interessenten für den Betrieb, der sei im Schuss. Der Frohsinn bleibt also auch in Zukunft ein Restaurant. Ab wann wieder Frohsinn im Restaurant Frohsinn herrscht, ist im Moment aber nicht bekannt. Gibt es eine lustige Geschichte aus der langen Ära der Gaststätte? Stefan Fleischli: Da gibt es einiges zu erzählen. Aber gar nicht lustig war es 1968, als das Hochwasser des Gretzenbacherbaches vorne durch die Tür hinein- und hinten wieder hinausgeflossen ist!
Im Moment ist am Wirtesonntag die Gartenwirtschaft geschlossen, ab September ist der Betrieb geschlossen.