Dorfleben

Die schaurig – schöne Seite des KKG

Für die Befürworter ist es eine technologisch sinnvolle Anlage, für die Gegner eine atomare Bedrohung – das Kernkraftwerk Gösgen. Und was macht die Natur daraus?

Vor 45 Jahren gab es im Aarefeld heftige Demonstrationen gegen den Bau des Kernkraftwerkes Gösgen, 1979 begann es trotzdem mit der Produktion von Strom. Die Unfälle in Three Miles Island, Tschernobyl und Fukushima zeigten zwar die Risiken von Atomkraftwerken auf, gesamthaft gesehen hat man sich irgendwie damit arrangiert. Trotz grossflächigen Bildprojektionen auf dem Kühlturm blieb und bleibt das KKG bis heute umstritten.
Wenige Monate vor dem Tsunami im Jahre 2011, welcher das Atomkraftwerk Fukushima zerstörte, ist das Gesuch für die Rahmenbewilligung eines zweiten Kernkraftwerkes in Gösgen eingereicht worden. Nach dem Supergau in Japan war das Anliegen vom Tisch und der Bundesrat beschloss den Ausstieg aus der Stromproduktion durch Atomkraft. In den 2030ern soll Gösgen nun stillgelegt werden, der Ab- und Rückbau wird dann noch Jahre dauern.
Durch die Stromlücke, die sich durch die Stilllegung der schweizerischen Kernkraftwerke abzeichnet, ist die Diskussion um Kernkraftwerke der neuen Generation wieder aufgeflammt und ganz aktuell. Die Endlagerung der radioaktiven Brennstäbe ist weiterhin nicht gelöst.
An die Dominanz des Kühlturmes hat man sich gewöhnt, sofern man nicht in seinem Schatten lebt. Und die Steuererträge, die nur noch an Däniken gehen, sorgen für eine gereizte Stimmung unter den Standortgemeinden.
Am 10. Februar 2022 veröffentlichte das OT die Stellungnahmen der Gemeindevorsteher von Däniken, Schönenwerd, Nieder- und Obergösgen zur Zukunft des KKG. Gretzenbach ist offenbar vergessen gegangen, obwohl es auch eine der Standortgemeinden des Kernkraftwerkes ist. Unabhängig von den verschiedenen Standpunkten rund um das KKG – die Natur malt selbst mit den umstrittensten Objekten die schönsten Bilder.

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