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Entsteht ein neuer Auenwald?

Die ENIWA erneuert ihr Kraftwerk beim Entennest – mit massiven Eingriffen im Schönenwerder Schachenwald. Gewinnerin ist die Natur und der Biber fühlt sich wohl.

Das Waldstück unterhalb der Schönenwerder Badi ist auch für GretzenbachInnen ein beliebter Erholungsort. Das zeigen die Benutzung der Wanderwege und des Vita-Parcours. Ein Spaziergang hat nun gezeigt: Es hat sich da viel getan in den vergangenen Monaten.

Die Umgehungsrinne, die im Zusammenhang mit dem Neubau des Dotierkraftwerkes beim Stauwehr erstellt wurde, ist fertig gestellt. Dieser neue Bachlauf misst rund einen Kilometer und ist als Lebensraum für Amphibien und als Wanderweg für aufsteigende Fische gedacht.

Die Rodungseingriffe sind noch deutlich sichtbar, die Vegetation am Bachufer ist aber schon ziemlich dicht. In wenigen Jahren wird sich diese Rinne als idyllisches Fliessgewässer präsentieren.

Ein massiver Klotz steht am Anfang der Rinne: Viel Beton und quergelegte Metallstangen – ähnlich den zu einem Biberdamm aufgeschichteten Ästen. Typisch Mensch: Selbst bei Projekten zum Schutz der Natur kommt er nicht umhin, unnatürliche Fremdkörper in die Landschaft zu setzen, damit sich die Natur wieder natürlich entwickeln kann.

Dem Biber ist das egal, was die eindrücklichen Frassspuren zeigen. Und vielleicht wird er bald den neuen Bach mit einem Damm stauen und so wieder einen Auenwald schaffen, wie früher hier einer gestanden ist. Das wäre dann wohl ganz im Sinne von Markus Ringier, der Anfang der 1950er-Jahre in der Schrift zur Entwicklung der Landschaft um Schönenwerd festgestellt hatte:

Der Mensch greift durch seine Korrektionen des Flusses störend in diese Sukzessionen ein, sodass hier heute keine neuen Auenwälder mehr gebildet, die natürlichen Entwicklungsreihen also abgebrochen werden.

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