Dorfleben, Highlight

Mobilfunkantenne Nr. 5?

Auf der Gemeinde liegt das Baugesuch für eine Natel-Antenne beim Lochhof auf, eingereicht von SALT Mobile SA. Einsprachefrist ist bis zum 2. September 2021. Eine Interessengemeinschaft gegen das Projekt hat sich gleichzeitig mit einem Flugblatt an alle Haushalte in Gretzenbach bemerkbar gemacht.

Vor anderthalb Jahren hat das Projekt für die Mobilfunkanlage in der Weid für grosse Unruhe gesorgt. Dann ist der Lockdown gekommen und damit waren Homeoffice und Homeschooling Realität. Dank Internet ist diese Umstellung schnell und erfolgreich umgesetzt worden. Entsprechend ruhig ist es um die Strahlenproblematik geworden. Nun hat SALT ein Gesuch für eine weitere Anlage auf Gemeindegebiet eingereicht. Vorgesehen ist der Bau der Antenne auf einem Privatgrundstück unterhalb der Lochhofstrasse, ungefähr am höchsten Punkt des Wohnquartieres Oelihof – Dössihubel.

Das Baugesuch ist am 28. Juni 2021 auf der Gemeinde eingereicht worden. Der Kanton hat in der Folge Messungen vor Ort vorgenommen und mit 15. Juli 2021 bestätigt, dass ‘die Grenzwerte der NISV (Verordnung für nichtionisierende Strahlung) eingehalten werden.’

Der Einsprachebereich beträgt 1,5 km, das umfasst praktisch ganz Gretzenbach.

Die Argumente der Gegner

Die IGOOA (Interessen-Gemeinschaft Oelihof Ohne Antenne) bezeichnet sich nicht als Gegner von Mobilfunkantennen, argumentiert gegen das Projekt so:

  • Wohngebiete sind als sensible Bereiche zu schützen.
  • Mobilfunkanlagen bedeuten einen Wertverlust der umliegenden Liegenschaften.
  • Betreiber von Antennen bezahlen dem Grundbesitzer eine Entschädigung, die Nachbarn tragen die Emissionen
  • Die elektromagnetischen Wellen haben gesundheitliche Auswirkungen auf Mensch und Natur
  • Die Gemeinde hat für die eigenen Parzellen ein Realisierungsverbot verhängt.
  • Mit 30 m Höhe greift die Antenne massiv in das Bild des Wohnquartieres ein.

Neben der Einsprache hat die IG in einem zusätzlichen Schreiben einen Antrag zu Handen des Gemeinderates eingereicht, damit im Rahmen der laufenden Ortplanungsrevision Planungszonen für Mobilfunkanlagen definiert werden. Dazu der Vertreter der IG, Hanspeter Messerli: ‘Unser Ziel ist es, mobil zu machen, damit rasch gehandelt wird!’

Was sind die Lehren daraus?

Der Hunger nach elektronischen Übertragungskapazitäten ist nach wie vor ungebrochen. Das zeigt sich eindrücklich auf der kurzen Strecke von Olten nach Aarau. Zählen Sie auf Ihrer nächsten Fahrt die Antennen, die Sie vom Zugsabteil aus erblicken. Die Zahl ist eindrücklich. Allein auf unserem Gemeindegebiet sind es aktuell 3 an der Oltnerstrasse – die beiden Gesuche in der Weid und auf dem Oelihof sind in der Warteschlaufe. Und es gibt noch einige Wohnquartiere im Dorf, die sich vielleicht unverhofft mit einem Baugesuch für eine weitere Anlage auseinandersetzen müssen. Die Argumente dagegen werden immer die gleichen bleiben, oben sind sie aufgezählt. Die Gemeinde tut also gut daran, über die gemeindeeigenen Parzellen hinauszuschauen. Denn das St.-Florians-Prinzip ist ein schlechtes Motto und ist das Gegenteil von Agieren.

Unter diesem Link des Bakom finden sich alle Mobilfunkanlagen der Schweiz.

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