Erstaunlich lange hatte es standgehalten, nun ist es bloss noch ein Haufen aus Steinen und Balken: Das Häuschen in der Kohlschwärzi. Sein Baujahr und eigentlicher Nutzen sind unklar, ein Zeitzeuge ist es dennoch gewesen.
Wer in den letzten Jahren daran vorbeispaziert ist, dem ist der breite Spalt in der Hauswand aufgefallen – und der ‚runde‘, grosse Stein in der Hauswand, der Rest der Mauer bestand aus Bruchsteinen. So gesehen hatte das Häuschen erstaunlich lange seinem Schicksal getrotzt. Im Juni brach zunächst das Dach ein und das schlechte Wetter im Juli machte dem Gebäude endgültig den Garaus. Sepp Studer, der in der Kohlschwärzi aufgewachsen ist, erzählte: ‚In den 50er-Jahren mussten wir als Schulkinder täglich mit 2 Milchbränten an diesem Häuschen vorbei in die Chäsi. Das Häuschen hat für uns keine grosse Bedeutung gehabt. Es ist auf unserer Rückkehr aber jedes Mal das Zeichen gewesen, dass wir dann jetzt bald zu Hause sind!‘
Genutzt worden ist es in den letzten 70 Jahren nie. Sepp Studer: ‚Es war schon damals nicht in einem super Zustand!’
Das Bauernhof daneben ist vermutlich um das Jahr 1750 herum erbaut worden. Aus dieser Zeit könnte also auch das Hüttchen stammen, Genaues weiss man aber nicht. Möglicherweise war es ursprünglich ein Waschhaus, später ist es zeitweise als Stall benutzt worden. Der Dorfarzt Dr. Neuhaus erwarb dann das Land mit dem Gebäude darauf, weil er hier ein Haus erstellen lassen wollte. Das Projekt ist nie realisiert worden, die Parzelle ging dann an seine Tochter über, die in den Vereinigten Staaten wohnt. Diese zeigte offensichtlich kein Interesse am Erhalt des Häuschens, ein Zeitzeuge ist es aber alleweil gewesen. So hätte es beispielsweise die Stücke aufzählen können, welche die die Dorfmusik an Auffahrt vor dem Häuschen (und dem Bauernhaus) gespielt hatte – sein persönliches Ständchen, inmitten grüner Wiesen.
Ein Untergang in Raten
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